Merlin und Gott

Der Klient, (37 Jahre) welcher seit einiger Zeit unter massiven Angstzuständen leidet, wird in dieser Sitzung in eine Kirche geführt, wo er vor eine wichtige Entscheidung gestellt wird. Er nimmt die beiden möglichen Konsequenzen seiner anstehenden Entscheidng wahr und kann auch deutlich erkennen, welch Kindheitserfahrung ihn bisher gehindert hat, den Weg zu gehen, für den er sich innerlich eigentlich längst entschieden hat. Begleitet wird er auf dieser spannenden Innenweltreise von einer sehr weisen inneren Instanz - Merlin.


Kl.: Bin in einem riesigen Theatersaal, da war gar keine Treppe oder Sonstiges. Eine riesiger ovaler Theatersaal - hat ein bißchen was von einer Arena. Ich stehe jetzt unten auf diesem Platz. Das Bild war gleich so da und es kam mir vor, als ob auch Deine Stimme in dieser Arena auch zu hören sei. Und die Leute sitzen in den Rängen und hören Dir zu und warteten letztendlich auch darauf, daß ich da unten erscheine. Im Moment passiert da noch nichts - die sitzen auch alle da und gucken und ich stehe in der Mitte ... Jetzt öffnen sich zwei Türen und es kommen zwei Menschen auf mich zu und jeder hat einen Hund an der Leine und die übergeben mir jetzt die Hunde. Die sind für mich. Was soll ich mit den Hunden machen? Durch die Tür da hinten gehen und die Hunde mitnehmen, die sollen bei mir bleiben. - Hundegebell wird eingespielt. - Warum bin ich hier in diesem Theatersaal? Was machen die ganzen Leute?
Th.: Frag sie mal, warum die da sind, was das soll? Schau mal, wen Du fragen kannst?
Kl.: Man reicht mir jetzt ein Mikrofon und da kann ich jetzt reinsprechen. Wofür seid Ihr hier, wen erwartet ihr? Habt Ihr mich hier erwartet? Jetzt applaudieren sie alle. Ja, was erwartet ihr von mir? Ihr begleitet mich auf meinem Weg. Hm. Ihr beobachtet mich schon so lange?
Th.: Frag sie doch mal, ob sie was mit Deinen Angstzuständen zu tun haben ?
Kl.: Habt Ihr was mit meinen Ängsten zu tun? - Ein paar Vereinzelte heben den Finger, nicht alle, aber ein paar. Und inwieweit habt ihr damit zu tun? Ja, Du, der du gerade aufgestanden bist, erzähl mal. Er sagt, er war mal ein Angst von mir, und er fände es interessant zu se-hen, wie ich ihn los geworden bin. Aha. Und kommst Du damit klar, daß ich Dich losgeworden bin.
Th.: Wär mal jetzt spannend zu wissen, was er jetzt für ein Funktion hat.
Kl.: Ja, warum bist Du jetzt hier trotzdem? - Der Klient lacht - Jetzt ist er so eine Art Gelehrter, und er fände es einfach interessant zu sehen, wie ich meine weiteren Schritte bewältige.
Th.: Was war er denn für eine Angst, welchen Part hat er gespielt, kann er sich daran erinnern?
Kl.: Was für eine Art Angst hast Du verkörpert? Er sagt, es liegt länger zurück, er müßte selber ein bißchen nachdenken. Aha, er hätte mit einem großen Minderwertskomplex zu tun gehabt. Und ihn interessiert jetzt einfach zu sehen, wie das weiterläuft. Er sagt, ihn interessieren einfach die weiteren Entwick-lungsschritte. - Die Hunde sind sehr an-schmiegsam und zutraulich. Ich werde von den Leuten, die die Hunde gebracht haben dazu angewiesen jetzt endlich durch die Tür am Ende der Arena zu ge-hen. Ich gucke mich um, ob’s da noch irgendwas interessantes gibt. Was sagt Ihr denn da alle? Soll ich durch die Tür gehen? Ja, die sind sich alle einig. Ich soll durchgehen. Ganz schön dunkel da hinter der Tür. Da sieht man überhaupt gar nichts. Kann man hier mal Licht ma-chen?
Th.: Spür mal welches Körpergefühl Du hast. Wie es Dir vom Gefühl her geht. Welches Grundlebensgefühl in Dir ist ?
Kl.: Also, im Moment stehe ich da neutral in der Tür. Keine Angst, und das Gefühl an sich da in der Arena zu stehen, das ist ein angenehmes Gefühl, das hat sowas von, ich bin nicht allein. Die Leute, die da sind als Teile von mir, das gibt so eine innere Sicherheit. Ich gehe jetzt mal einen Schritt rein und jetzt liegt da auf dem Boden - es ist wirklich absolut dunkel - ein etwas größerer Stein, ein Kristall und hat seine eigene Leuchtkraft, und ein paar Kleinere noch drumrum. Hat so eine ganz blaßbläuliche Farbe. Stein, was machst Du hier? Als ich ihn angesprochen habe, ist sofort ein ganz transparenter Engel daraus geworden. Er steht jetzt vor mir.
Th.: Ist ja toll. Begrüße ihn:
Kl.: Hm. Hallo, Du siehst aber sehr schön aus, eine echt hübsche Erschei-nung. Was machst Du hier? Ich führe Dich, sagt er und nimmt meine Hand. Wohin geht’s ? Das werde ich sehen. Na, gut. Was ist mit den Hunden? Soll ich die mitnehmen? Mitnehmen, gut. Jetzt geht es ab nach oben und er zieht mich so hinterher. Wir fliegen jetzt praktisch nach oben, er zieht mich und ich ziehe die Hunde. Wir erreichen jetzt sowas wie eine Insel, sehr klein. In der Mitte steht ein Haus, ein paar Bäume drumherum, ein Flaggenmast mit der englischen Flagge dran, auch schön. Was ist das für eine Insel Engel? Ist das mein Haus mit einer englischen Flagge. Aber wir fliegen daran vorbei und fliegen immer höher.
Th.: Woran hast Du erkannt, daß es Dein Haus ist ?
Kl.: Ich habe es gar nicht erkannt. Der Engel hat es mir gesagt. Und jetzt sind wir in einer Landschaft angekommen zur Sommerzeit. Zuerst war im Vordergrund ein Haus aber sie, der Engel, zeigt mir jetzt ganz in der Ferne eine Haus und sagt, da müßte ich hingehen. Und du bleibst hier und gehst nicht mit? Er sagt, hier sei sein Weg zu Ende. Was machst Du jetzt, wo gehst Du hin, Du bist überall. Aber diesen Weg muß ich alleine gehen zu dem Haus? Dieser Weg dort vorne führt dorthin. Aha. Es ist schön warm hier, die Sonne scheint und die Hunde nehme ich auch mit. Ich gehe dann jetzt mal. Der Engel entfernt sich jetzt. Die Hunde scheinen einen Drang zu diesem Haus zu haben, die haben’s ziemlich ei-lig, ziehen mich richtig voran. Jetzt steht am Wegesrand ein sprechender Baum: Na, Baum, ich sehe gerade Du hast ein Gesicht und Du kannst sprechen. Ich soll zu dem Haus gehen. Ja, ja ich bin ja schon auf dem Weg.
Th.: Frag ihn mal, ob er ein spezielle Botschaft für Dich hat , wenn er schon so auftaucht auf Deinem Weg.
Kl.: - fragt nach - Ich muß mich beeilen, ja schon, aber es hat doch einen Grund, daß Du gerade hier stehst und auch noch sprechen kannst. Erzähl mir mal, was Du zu sagen hast. Du kannst mir nur sagen, ich habe Grund mich zu freuen, es ist ein herrlicher Tag: Ist das alles, was Du mir zu sagen hast? Aha, Du bist hier um darauf Acht zugeben, daß ich auch hier lang gehe und nicht vom Weg abkomme. Ist das wichtig, daß ich zu dem Haus gelange?
Th.: Es scheint ein Beschützer, ein Helfer zu sein, toll.
Kl.: Also Baum, ich danke Dir, mach’s mal gut. Und links steht auch noch einer und winkt mir zu. Und jetzt laufen ein paar Gänse neben mir her, die begleiten mich auch. Jetzt bin ich nicht mehr weit von dem Haus entfernt, jetzt steht je-mand auf der Terrasse und winkt mir zu. Ja, ich komme ja. Die haben es alle un-heimlich eilig hier. Die Frau auf der Ter-rasse, eine Ältere Frau, ist meine Groß-mutter. Die freut sich mich zusehen. Es ist ein großes, weißes Haus, ich klopfe jetzt an, die Hunde sind total treu, die hocken da neben mir und warten ganz gespannt, was kommt. Erst macht keiner auf. Soll ich nochmal klopfen? Es hat so ein riesiger Ring an der Tür und wenn man so gegen die Tür klopft, hört es sich an, als wäre dahinter ein großes Volu-men. Ah, jetzt ist die Tür geöffnet und jetzt sieht es aus wie ein Kirche innen. - Die Inneneinrichtung ist eindeutig eine Kirche, geradeaus sehe ich so einen Altar und dahinter ein riesiges sonnendurchflutetes Kristallglasfenster.
Th.: Das würde heißen, Du sollst das alte Haus verlassen und das neue Haus ist von innen eine Kirche. Also innen ist es göttlich und vielleicht hat es mit Spiritua-lität zu tun. Und der Engel hat Dich dahin geführt. Was hat das mit Dir zu tun? Spe-zifisch mit Dir , es ist ja Dein Platz, Deine Kirche. Guck mal wen oder was Du fragen kannst? Um rauszufinden welche Bedeutung das jetzt dort hat. Man kann es auch symbolisch sehen, Du sollst Dein Haus verlassen, Haus steht auch für Selbst oder für Egostruktur oder wie Du in der Welt bist. Und dieses Haus soll anscheinend mehr spirituell werden. Und Du hast es eilig.
Kl.: Es sitzen Leute in den Bänken, und ich glaube da hinten am Altar da steht eine Braut im Brautkleid. Sie scheint aber nicht auf mich zu warten. Und ne-ben ihr ist ein Bräutigam und beide legen jetzt ein rotes Samtkissen auf den Bo-den. Ich gehe jetzt also nach vorne auf den Altar zu und die Leute schauen mich alle an, und ich habe auch das Gefühl, es war klar, daß ich hier erscheine. Man hat auf mich gewartet.
Th.: Schau mal, ob die Leute Dir irgendwie vertraut sind?
Kl.: Ganz hinten winkt mir jemand zu, es ist gemischt, da sind Fremde bei und verstreut auch welche, die ich kenne - auf der linken Seite. Auf der rechten Seite ist mir alles fremd, da kenne ich niemanden. Und hinter dem Altar da, ist ein großes Kreuz, da hängt eine Jesus-figur. Jetzt gehen die auf den Altar zu mit dem Kissen. Und das Brautpaar präsentiert mir jetzt das Kissen, sie gehen so seitlich weg und machen mir Platz. Auf dem Kissen liegt ein kleines Kreuz mit einer Jesusfigur. Und eine ganz kleine Schriftrolle hängt da dran. Oberhalb des Kissen stehen zwei Kelche, die sind mit Flüssigkeit gefüllt, in dem linken Kelch ist ein fast weißliche Flüssigkeit und in der rechten eine rote.
Th.: Schau mal, wen Du fragen kannst, was das bedeutet. Warum dieses Jesus-kreuz da auf dem Kissen liegt usw.
Kl.: Hinter dem Altar sitzt ein alter Mann mit ganz langen Haaren, so eine Art Merlin, er hat nur keine Merlinmütze auf. Kannst du mir sagen, was das hier zu bedeuten hat? Das Kissen mit dem Kreuz und der Schriftrolle und die beiden Gefäße? - Ich darf mich entscheiden welches der Gefäße ich nehme.
Th.: Für eine Entscheidung müßte man natürlich wissen, was die Gefäße bedeuten. Frag doch mal.
Kl.: Wenn ich die weiße Flüssigkeit trinke, gehe ich zu Gott, wenn ich die rote nehme, entscheide ich mich für alles was mit Egoismus, dem Materiellen usw. zusammenhängt.
Th.: Was hat das mit dem Brautpaar und mit dem Jesus auf dem Samtkissen zu tun?
Kl.: Das Brautpaar symbolisiert Vereini-gung, steht also als vordergründiges Symbol für die Sache für die ich mich entscheide. Und der Jesus mit der dem kleinen Kreuz und der Schriftrolle? Darf ich erst anfassen, wenn ich mich entschieden habe. Das Kreuz ist Symbol für Gott. Das bekomme ich, wenn ich mich für den weißen Kelch entscheide. Und wenn ich für den roten Kelch nehme - er zeigt nach draussen - da stehen jetzt viele materielle Güter, Auto etc.
Th.: Ist ja sehr bereichernd. Egal, was Du machst, Du wirst beschenkt, du be-kommst sehr viel. Ist natürlich auch die Frage, was verstehen die unter Gott. Es kann ja auch sein, daß der Weg zu Gott auch über Auto usw. läuft. Muß sich ja nicht widersprechen. Ist Gott sowas Asketisches? Solltest Du schon wissen, was die darunter verstehen.
Kl.: Genau, definiere mir doch bitte mal die Entscheidung für Gott. - Ist ja irre, er erklärt mir jetzt - und ich habe auch jetzt ein sehr angenehmes Körpergefühl - die Entscheidung für Gott bedeutet Glückse-ligkeit, innere Zufriedenheit, Harmonie, was die materiellen Güter ja nicht unbedingt bedeuten ...
Th.: ...schließt das aber auch nicht aus?
Kl.: Gute Frage.
Th.: Hol Gott mal herbei, wenn Du Dich schon für ihn entscheidest solltest du ja schon wissen, was ......
Kl.: Also, schließt die Entscheidung für Gott die materiellen Dinge aus ? - Die lachen alle.
Th.: ... Es gibt ja so Leute, die glauben sowas. Da muß man schon vorsichtig sein.
Kl.: Die Kirche in der ich bin, welche Richtung vertritt die? Haben wir hier Scientologen, oder Mormonen oder Zeu-gen Jehovas drin? Wo bin ich hier? - Er sagt, die wäre ganz frei. Die wäre das, was ich in mir habe. - Also wie sieht’s jetzt aus, wenn ich mich für die Glück-seligkeit entscheide - das ist ja schon das, was ich mir immer gewünscht habe - aber ich habe keine Lust damit für den Rest meines Lebens auf der Wiese zu sitzen und die materiellen Reichtümer, die ein Leben ja auch angenehm ma-chen, ausgeschlossen zu haben. - Nein, er sagt, daß wäre automatisch miteingeschlossen insofern, wenn ich innerlich ausgelichen, glückselig und harmonisch bin, dann wäre ich auch automatisch mit dem Weltlichen integriert und hätte damit auch Zugang zu allen Dingen. Daß man Erfolg hat in den Dingen, die man tut, Kontakt zu Menschen und Kontakt auch zu den irdischen Gütern. So nach dem Motto, wenn du innerlich zufrieden bist, dann fließen auch sämtliche Energien in Dir besser und damit ist dann die Verbindung zu Dingen auch besser. - Ja, das klingt gut, das macht die Entschei-dung nicht gerade schwer.
Th.: Willst Du jetzt eins haben oder willst Du beides haben - lacht - Gibt’s da irgendeinen Pferdefuß dabei?
Kl.: Ja, richtig. Gibt’ s da einen Haken. Wenn ich das Eine nehme, kirege ich beides auf einmal ... Dann ist doch klar, was ich nehme. Verarscht Ihr mich hier oder was? - Der Merlin sagt jetzt, wir verarschen Dich nicht, wenn dann tust Du das mit Dir.
Th.: Wo ist der Haken, wo könntest Du Dich verarschen ?
Kl.: Der Merlin guckt jetzt in die Menge und fragt die Leute, sollen wir’s ihm sagen ? - Na, klar sollst du das. - Er sagt, warum es hier eigentllich geht, ist das, daß ich für mich erkenne, was ich eigentlich will. Ich soll diese Entscheidung für die weiße Flüssigkeit, sprich Gott, nicht letztendlich aus dem Wunsch nach dem Materiellen raus treffen. Er sagt, es kommt letztendlich darauf an, sich für’s Göttliche zu entscheiden und das Andere hängt automatisch mit daran. Aber eben dieser innere Wunsch nach dem Gött-lichen wäre wichtig. Aber das erklärt mir immer noch keinen Haken. Wo ist der Haken? - Er sagt der Selbstbetrug liegt darin, wenn ich mich für den weißen Kelch entscheide, aber eher aus dem Antrieb nach dem Materiellen hin, dann würde ich in mir automatisch durch diesen Selbstbetrug wieder zurückfallen.
Th.: So nach dem Motto, kleiner Trick, machen wir doch das, dann haben wir Beides und dieses Haben-wollen ist der falsche Ansatz.
Kl.: Richtig, so eine Art Habgier oder so. Und sobald ich aus der Habgier heraus handeln würde, würde ich in meiner eigenen Entwicklung sehr weit zurückkippen. Jetzt entsteht in mir gerade ein ganz komisches Körpergefühl, das ich schon kenne von früher. Ich betrachte jetzt einen Raum und der kommt mir vor wie eine Miniatur. Ich persönlich habe ein Körpergefühl von einer überdimensionalen Größe und ich betrachte einen Raum aus dieser Größe heraus und der er-scheint mir entsprechend ganz winzig, wie so ein kleines Puppenräumchen. Muß mal schauen, was dieser Raum darstellt. Also, ich sehe nur, das es ein schmaler rechteckiger Raum ist. Am Ende der Wand steht so ein dunkelbrauner altdeutscher Wohnzimmerschrank, davor ein Tisch mit vier Stühlen. Jetzt sitzt da jemand. Wer bist du denn? Kann das sein, daß ich jetzt mit meinem Gefühl richtig liege, und daß Du ich bist? Nur ein paar Jahre älter. Ich habe Recht. Was machst Du hier, was symbolisierst Du? Ein kleiner Warnfilm läuft jetzt hier gerade. Ich, ein paar Jahre älter und ich habe die falsche Entscheidung getroffen.
Th.: Schau mal, wie es sich auswirken würde. Das ist ein Hochrechnung , wenn du so willst . Eine Realitätsmöglichkeit.
Kl.: Er erzählt gerade, er hätte sich sein Leben lang im Kreis gedreht und alles sei sehr schwer gewesen, überhaupt am Leben zu bleiben. Schwere Arbeit und er würde jetzt hier sitzen und hätte niemanden und nichts, er wäre alleine. - Und wie fühlst Du dich jetzt mit Deinen ganzen Zustand so jetzt? - Jetzt zerfällt der vor mir, er kriegt plötzlich so ein leicht verfaultes Antlitz, als wäre er schon tot und im Verwesungszustand und jetzt zerfällt der hier. Kannst Du dich jetzt mal wieder zurückbilden, ich hätte da noch eine Fra-ge. Er sagt, mach schnell ich will nicht mehr. Zeig mir doch mal noch was aus Deinem Leben. Er sagt, er hätte nichts, er hätte alles verloren, auch seine Hoff-nung. Also alles in allem fühlt er sich scheiße.
Th.: Er vermodert und zerfällt, der hat keine Lust mehr. Die Struktur läßt sich nicht aufrechterhalten.
Kl.: Ah, hinter mir klopft jemand an der Tür. Da steht so eine Art Butler, der bittet mich jetzt durch die Tür. Er spricht mich sogar mit Namen an. Es kommt eine Frau auf mich zu, der ganze Raum macht fast so den Eindruck, wie in einem feinem Restaurant und jetzt kommt eine Frau, sehr festlich gekleidet, auf mich zu und freut sich sehr mich zu sehen, nimmt mich in Arm, strahlt mich an mit ihren Augen, bietet mir eine Platz an ihrem Tisch an. Wir sitzen da jetzt alleine. Wer bist Du denn? Du lädst mich so nett an Deinen Tisch ein. Sie sagt, erkennst Du mich nicht. Es ist Monika: schön Dich zu sehen, mit Dir habe ich am allerwenigsten gerechnet. Du trägst immer noch die gleichen Kleider mit den gleichen Farben. Ich soll mal raus schauen aus dem Fenster. - Jetzt sitzen wir da im Flugzeug.
Th.: Wo geht denn die Reise hin ?
Kl.: Sie sagt, wir reisen um die Welt, wir haben Zeit. Erzähl doch mal, warum Du hier bist. Ich war vorhin bei einer Version meiner Selbst, die zerfallen ist, vor lauter keine Lust mehr und werde dann von dem Butler reingebeten und finde Dich hier. Was machst Du hier? - So wollte sie immer mit mir zusammen sein. Ja, ja, ich frage mich nur in welchem Zusammen-hang Du jetzt hier erscheinst, ich war gerade auf einer ganz anderen Schiene hier. Ich war dabei, mich zu entscheiden. Woher weißt Du das? Ich dachte, ich bekomme jetzt zwei Versionen präsentiert, die mir letztendlich zeigen, was passiert, wenn ich mich wie entscheide. Aha, und das wäre die schöne Version. Du in diesen feinen Kleidern bist die schöne Version. Das kann aber nicht alles sein, oder? Ich glaube nicht, daß ich den Rest meines Lebens mit Dir um die Welt reisen würde.
Th.: Sie schient aber ein wichtiger Aspekt zu sein, wenn sie so überraschend drin vorkommmt. Ist schon auffällig. Ist sie an die Entscheidung gebunden oder gekoppelt, oder ist sie auch eine Möglichkeit ?
Kl.: Jetzt hat sie plötzlich zwei Kinder auf dem Arm, als wenn sie mir zeigen wollte, schau mal her, das ist unsere Familie. Ja, die sind wirklich niedlich, aber die sind nicht von mir, oder? Ich bin ein Dummerchen? - na klasse. Da Du ja jetzt hier symbolisch bei dieser Entschei-dungsseite erscheinst, hängst Du da unmittelbar mit dran, bist Du damit verbunden oder bist Du einfach nur ein symbolischer Hinweis? - Das liegt an mir? Das ist meine Entscheidung, ob Du damit verbunden bist? Da gehören ja aber doch zwei dazu. Jetzt erzählt die mir aber Sachen,das wird ja eine Bezie-hungsdiskussion. - Sie erzählt mir, an ihr hätte es nie gelegen.
Th.: Das muß auch so sein, denn sonst würde sie in Deinem Unterbewußtsein auch nicht auftauchen. Entweder Du entscheidest Dich dafür, dann geht es, oder Du entscheidest Dich gegen sie und dann ist sie aber auch nicht da. Wenn die Für-Entscheidung von ihr nicht abhängig ist, muß sie von Dir ausschließlich abhängig sein. In Deinem Unterbewußt-sein ist es anscheinend so drin, daß es von Dir abhängig ist. Hängt aber auch zusammen mit Frau und Kinderkriegen. Langsam kriege ich auch den Verdacht, daß Deine Angstzustände auch damit was zu tun haben, daß Du sie weggeschickt hast oder dich getrennt hast. Weil Du kriegst jetzt ein Version geliefert, wo sie drin vorkommt, und sie hat Kinder auf dem Arm, die wohl Deine sind. Es muß ja Deine Version, Deine Sehnsucht im Unterbewußtsein gewesen sein. Frag sie mal, ob sie direkt mit Deinen Ängsten was zu tun hat, die ausgelöst worden sind.
Kl.: Hast du was mit meinen Ängsten zu tun, die in letzter Zeit so massiv hochkamen? Sie überlegt gerade, wie sie es formulieren soll.
Th.: Ist das sowas, sie muß besonders vorsichtig mit Dir sein, daß Du das, was sie sagt annimmst?
Kl.: Ich habe den Eindruck, daß sie als Person nicht direkt was damit zu tun hat, sondern daß in mir schon ein Wunsch nach einer Zweisamkeit ist und ich vielleicht, wie Du gerade auch sagtest, in mir das als Fehler sehe, weil sie ja immer bei mir geblieben wäre. Und ich trenne mich von ihr, laufe durch die Welt, aber suche letztlich doch nach dieser Zweisamkeit, die ich da verlassen habe. Und das versucht sie mir gerade zu erklären, daß sie als Person nichts mit der Angst zu tun hat, sondern daß es letztlich meine Entscheidung gewesen wäre.
Th.: Sie verkörpert also die symbolische Frau .Wann hast Du sie verlassen ?
Kl.: Anfang des Jahres.
Th.: Seit wann hast du die Angstzustän-de ? - Klient überlegt lange, Therapeut fordert ihn auf die Frau zu fagen.
Kl.: So genau kann sie mir das auch nicht sagen, sie versucht mir gerade nochmal zu schildern: Ich ging also von ihr weg, und hatte erst so das Gefühl, ich bin jetzt frei, habe dann aber doch ge-spürt, daß dieser Wunsch nach Zwei-samkeit grundsätzlich da ist. Dann war ich ja mit einer Anderen zusammen, was wieder auseinandergegangen ist. Und durch dieses Wieder-Alleine-Sein ist das ganz massiv durchgeknallt.
Th.: Frag sie mal direkt, ob die Monika die Beziehung zu Carmen auseinander getrieben hat. Hat sie dazwischen ge-funkt?
Kl.: Hast Du in mir diese Beziehung ge-trennt? ... Nee, ich hätte die Sache ja beendet und aus dem gleichen Fehler, aus der gleichen Angst heraus. Ich bin praktisch schon gegangen, bevor mir irgendwas verloren geht. Ich hätte den Verdacht gehabt, daß die Beziehung anfängt zu verkümmern. Und dann hätte ich mir gedacht, bevor die Beziehung noch ein schlimmes Ende nimmt, gehst Du vorher. Und das hätte ich selber verursacht, das sei sie nicht gewesen.
Th.: Ist das das Muster, daß Du auch bei Monika angewendet hast ? Frag sie mal.
Kl.: Hab ich das bei Dir auch getan. - Sie sagt, ich hätte sehr oft unter dieser Angst gelitten, nicht angenommen zu sein, nicht geliebt zu werden etc. Und sobald ich das Gefühl gehabt hätte, daß da nur im Ansatz was davon da gewesen wäre, hätte ich sofort reagiert, wieder zu gehen.
Th.: Im Prinzip steckt da wohl Deine Mammi dahinter, die da arbeitet.
Kl.: Wahrscheinlich.
Th.: Hol sie doch mal herbei. Schau mal, was sie meint dazu. Angst vor Nähe, vor Einlassen. Als kleines Kind warst Du da, und sie ist gegangen, und wenn Du wieder den Zustand erlebst, daß jemand total da ist für Dich, mußt Du logischerweise den Schmerz wieder erleben, weil er in Dir ist, daß sie wieder geht.
Kl.: Ja, das ist automatisch. Soblald ich mit jemandem zusammen bin, ist sofort die Angst daran gekoppelt, sie könnte ja jetzt gehen. Sobald ich nur den Verdacht habe, dann geht das richtig los.
Th.: Auf der anderen Seite ist das aber auch der Mechanismus, den Du durchbrechen mußt, ob Du willst oder nicht. Es gibt kein Weg daran vorbei. Hat das auch was mit dem weißen Kelch, dem Weg zu Gott zu tun. Der hat ja auch was mit Ver-trauen und tu ‘s endlich, geh den Weg, zu tun.
Kl.: Was meinst Du jetzt?
Th.: Diesen Mechanismus, den mußt Du ja durchbrechen, den kannst Du ja nicht auflösen. Das ist ja was Immaterielles, diese Erfahrung des Vertrauensverlu-stes. Dem mußt Du dich aussetzen, nach dem Motto: Du riskierst es einen Men-schen zu lieben und erlebst vielleicht, daß er bleibt. Dann hättest Du den Me-chanismus überwunden. Nur so kannst Du ihn ja neu lernen.
Kl.: Also, ich riskiere einen Menschen zu lieben und erlebe vielleicht, daß er bleibt ...
Th.: ...weil alles in Dir sagt nur ja nicht, um Gottes willen, kann ich mich ja nicht einlassen. Und du müßtest es gerade tun, nur um zu erleben, daß sie bleibt. Und dann würde sie ja freiwillig bleiben. Aber man weiß es ja nicht, vielleicht geht sie ja wirklich. Aber ist der Weg zu Gott nicht genauso, dieses Vertrauen wieder zu entwickeln und diesen Weg wieder zu gehen. Frag mal diesen Mann in der Kirche, ob diese Entscheidung, mit dem Kelch damit zusammenhängt, oder ob es automatisch damit kommt.
Kl.: Also meine Frage: Wenn ich mich für die göttliche Seite entscheide, erreiche ich damit automatisch damit, endlich mal nicht mehr unter diesem Trennungs-schmerz zu leiden. Und mich ohne Angst auf Dinge einzulassen. Gehört das dazu, dieser Lenprozeß bzw. das zu können? - Er sagt: Glückseligkeit und Harmonie und Zufriedenheit wäre letztendlich mit allen Dingen verbunden.
Th.: Müßtest Du dieses Trauma auflösen? Frag mal.
Kl.: Er bejaht das. Er zeigt mir gerade - er hat sich etwas verändert, er hat jetzt eine blaue Spitzmütze und ein blaues Gewand an - er zeigt mir eine vor mir schwebende Glaskugel, in der ..... Jetzt läuft ja auf einmal ein ganz anderer Film, jetzt sehe ich ein kalte Landschaft, und ich bin dort auf einem Pferd, da ist noch ein Anderer - scheint eine anderes Zeit zu sein - und wir reiten an einer riesigen Felswand einem sehr großen Höhlen-eingang entgegen, und ich habe auch ein Schwert dabei. Das spielt sich jetzt so als Film in dieser Kugel ab. Jetzt steht dort auch ein riesig großer Zauberer mit Schwert in der Hand, bedrohend, und fragt, was wir da wollen. Merlin hat uns geschickt. Willst du uns jetzt den Weg versperren. Wozu er uns geschickt hat. Das will ich ja hier erfahren. Dieser Höh-leneingang ist jetzt völlig versperrt. Ich weiß aber, daß wir da rein müssen....
Th.: Frag ihn mal nach dem Losungs-wort, dem Geheim-Code.
Kl.: Gibt es ein Losungswort zum Öffnen dieser Blockade. Ich weiß es nicht und der Merlin hat es mir auch nicht gesagt. Ich soll mal in meiner Jackentasche gucken. - Das Losungswort heißt Liebe, merkwürdig. Jetzt ist die Blockade weg und jetzt sehe ich eine uralte Frau an einem Tisch sitzen. Die sieht schon fast aus wie ein Hexe. Was machst du hier? Was ist das für ein Zettel, den du mir da reichst. Laß mal lesen. Da steht, daß ich meine Eigenliebe finden muß. Ja, sicher, das weiß ich schon lange. Sie sagt, scheiß doch mal auf Deine Mutter und trenne Dich doch mal von diesem gan-zen Kram. Wielange willst Du denn dem noch hinterherjammern - letztendlich ist doch die Eigenliebe wichtig - ich soll das nicht vom Außen abhängig machen, ob mich andere mögen oder ob meine Mut-ter mich irgendwie mag oder was damals eben war - davon soll es nicht abhängig machen. Denn wenn ich immer darauf bedacht bin, daß Liebe von außen kommt, bin ich ständig abhängig und die Anderen haben die Entscheidung zwischen hochheben und fallenlassen. Damit soll ich aufhören.
Th.: Wenn Du das kannst, toll. Das ist ja immer diese Geschichte, daß weil Du diesen Schock hast mit Deiner Mama usw. ist es Dir ja so besonders schwer, weil Du es nicht gelernt hast. Weil dieser Entwicklungsschritt irgendwie fehlt. Wenn Du es schaffst wahrzunehmen, daß Du diese Entwicklung letztendlich gar nicht brauchst, weil es ja wirklich nur um die Eigenliebe geht, daß Du liebst. Das stimmt schon, Du brauchst die Liebe Deiner Mama nicht und doch ist es einfacher, wenn Du sie hast, wenn Du es in Dir geklärt hast. Das ist das Paradoxe an der Geschichte. Du mußt dahin, um es loszulassen.
Kl.: Ja, liebe Hexe. Muß ich dieses alte Trauma durchbrechen, oder gibt es ei-nen anderen Weg zu meiner Eigenliebe, den es herrscht in mir ja so ein alter Mechanismus und den muß ich ja mal auflösen.
Th.: Jetzt setzt die Hexe den Hut ab und jetzt haben wir da meine liebe Mama in dem Hexenkostüm.
Kl.: Ja, Mutter. Das ist ja klasse, daß du jetzt hier erscheinst. Sie ist jetzt gerade dabei mir zu erklären, daß dieses ganze, was damals gewesen ist auf keinen Fall von einer negativen Einstellung ihrerseits ausging sondern eher von ihrer eigenen Unfähigkeit und dass ich das nicht so auf mich übertragen soll. Das hätte nichts mit negativer Emotion mir gegenüber zu tun.
Th.: Im Klartext also, sie hat dich geliebt.
Kl.: Ja, richtig. Nur sie war einfach un-fähig. Und ich soll aufhören das immer auf mich zu beziehen. Wenn ich wüßte, wie sehr sie darunter gelitten hätte auch die Jahre danach. Sie hätte ganz große Probleme deswegen gehabt, ihren Sohn verlassen zu haben. Sie wünscht sich, daß ich es schaffe dieses Trauma zu durchbrechen, sie möchte nicht, daß ich mein Leben lang das als Behinderung mit mir rumschleppe. Ja; Mutter das hört sich ja nett an, was Du mir da sagst. - Sie sagt, liebe Dich, du bist toll so wie Du bist. Sie sagt: steh Dir nicht mehr selbst im Weg. - Ich werde dem Merlin jetzt noch einmal eine Frage stellen: Meister, diese Entscheidung für den weißen Kelch, also Harmonie, Glückseligkeit etc. - wenn ich also in diesem Zustand bin, wäre im Außen positiv gesehen automatisch alles damit verbunden - als vorhin die beiden Varianten - dann sah ich mich ja als alt, zerfallen, hoffnunglos und mürbe geworden - das war die eine Sei-te, die war klar verständlich, die andere Seite mit Monika als Symbol für meinen tiefen Wunsch nach Zweisamkeit, die mich ein bißchen verwirrt. Ich darf ja aber meine Glückseligkeit nicht aus der Zwei-samkeit ziehen. Ich muß die ja in mir er-langen, unabhängig von Zweisamkeit. Ich muß Glückseligkeit ja in die Zwei-samkeit mitbringen. Da bin ja jetzt wieder da, wo ich vorher war. - Er sagt, ich hätte mich ja dafür interessiert, wie mein Le-ben aussieht, wenn ich mich für links oder rechts entscheide. Also mein Leben würde dann auch so aussehen, daß ich gerne auch in Zweisamkeit leben würde, daß das für mich eine Version wäre, für die ich mich dann entscheiden würde. Merlin schaut jetzt nochmal in die Menschenmenge. Jetzt ist dort eine ältere Frau, die sieht aus als wäre sie in Trauer - sie weint auch - sie steht auf. Ich geh mal zu ihr hin. Sie mag nicht, daß ich auf sie zukomm, ich mich ihr nähere. Hast du Angst vor mir? Sie bejaht. Wegen mir bist du traurig?
Th.: Wer ist sie denn ?
Kl.: Sie wirft mir vor, ich hätte sie unglücklich gemacht. - Es ist Monika, meine ehemalige Freundin. Die Frau verfolgt mich mein ganzes Leben.
Th.: Schau mal, wie die abgespeichert ist in Dir.
Kl.: Die ist absolut abgelichtet bei mir. Die scheint ja als Symbol für unheimlich viel zu stehen. Das war auch eine tiefe Sache.
Th.: Die hat einen großen Stellenwert in Dir.
Kl.: Das scheine ich gar nicht richtig zu merken. Es gab wohl Zeiten, da habe ich es manchmal geglaubt, aber dann hatte ich auch immer wieder das Gefühl, ich muß von ihr weg, sonst sterbe ich.
Th.: Das ist auch der Punkt, den ich un-terschwellig gespürt habe und den ich für Weglaufen gehalten habe. - Es ist Deine Egostruktur, das alte Haus. Sich dem ausliefern, du stirbst nicht - Du machst Transformation und es ist die Frau, wo Du das erfahren kannst, wonach Du auch unterschwellig suchst, denn alle Anderen würdest Du eh wegschicken.
Kl.: Ja, richtig. Manchmal denke ich auch schade, daß ich weggelaufen bin. Sie hat aber auch andererseits was verkörpert, was eine riesen Abneigung in mir ausgelöst hat. Also ein wahnsinnig tiefe Zuneigung, wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nicht kennengelernt habe und aber auch eine genauso starke Abneigung.
Th.: Und das ist der Konflikt dann auch ...
Kl.: Und ich habe nie ganz herausgefunden, was das war.
Th.: Frag sie jetzt, sie weint ja.
Kl.: Kannst Du mir sagen, wieso ich diese Abneigung gefühlt habe, wieso ich so oft das Gefühl hatte, ich müßte von dir weg, was hat mich so abgestoßen? - Sie sagt, weil sie mich in einem unheimlich starken Maße reflektiert und gespiegelt hat. Sie hätte so klar meine Dinge wiedergespiegelt, daß ich es nicht ertragen konnte.
Th.: Die Abneigung ist ja letztendlich die Spiegelung der Zuneigung. Es ist ja viel Energie. Neutralität wäre ja was, was keine Bindung erzeugt. Abneigung ist ja eine Bindung. Also müßt Ihr euch ganz viel spiegeln, und Du willst das an Dir nicht wahrnehmen. Du sieht es am An-deren und Du kannst es nicht ertragen und dann muß Du in die Distanz gehen. Ihr Schmerz - Dein Schmerz. Du hast auch so einen.
Kl.: Und die Dinge, die ich an ihr nicht leiden konnte, sind doch eigentlich meine Dinge?
Th.: Genau. So könntest Du Dir nie er-lauben zu sein. Wenn Du das siehst im Außen, mußt Du auf Distanz gehen, die würden bei Dir extrem viel in Dir auslösen. Sowas.
Kl.: Hat sie auch. An ihr habe ich Klamotten an mir erfahren, da habe ich gedacht, das kann nicht wahr sein.
Th.: Du könntest jetzt Danke-schön sagen....
Kl.: Jedesmal, wenn sie mir was spiegelt?
Th.: Na, klar. Die Existenz schickt Dir jemand vorbei, um Dir was zu spiegeln. Wie willst Du sonst Harmonie erfahren, wenn Du Dich noch nicht einmal kennst.
Kl.: Und ich bin weggelaufen! Oh, je.
Th.: Weint sie deshalb, frag sie mal?
Kl.: Ja, tut sie. Sie nimmt mich in Arm und hält mich ganz doll fest. Sie wäre nicht weggelaufen. Sie hätte mich sich immer so sehr gewünscht.
Th.: Und es ist die Monika in Dir, die nicht weggelaufen ist. Ob das draußen so ist, ist erstmal unwichtig. Sie hält Dich und das drückt sie aus in Dir. Es ist ja jetzt der Spiegel in Dir, der so deutlich ist. Es ist ja nicht sie, sondern Du bist es ja, denn es ist Deine Monika in Dir, also Du willst Monika festhalten. Aber Du hast Dich nie getraut es zu machen und das zu zeigen.
Kl.: Ja, richtig.
Th.: Frag mal den Mann in der Kirche, ob das so in etwas hinkommt, wie ich das so erklärt habe.
Kl.: Er sagt, hör ihm gut zu,was er sagt. Der Mann ist weise. ( beide lachen )
Th.: Was drückt sich dadurch aus? Meint er sowas wie, ich bin’s nicht gewesen - er ist es. Das gefällt ihm.
Kl.: Ja, er steht jetzt vor einem riesigen Buch und schreibt etwas rein und hat einen Ausdruck von völliger Zufrieden-heit. Er strahlt.
Th.: Super, ich hätte da noch eine Frage an ihn. Ich würde gerne ein Merlin-Buch veröffentlichen und möchte jetzt wissen, ob ich die Geschichte mit ihm auch veröffentlichen darf.
Kl.: Ja, unbedingt, sagt er und guckt hoch. (Lachen)
Th.: Ja, hab ich Lust so ein Buch zu schreiben, denn da spiegeln sich so viele Beziehungen und Grundthemen.
Kl.: Merlin, Master, Du weißt ja um all die Dinge und die Situation, daß diese symbolische Monika in mir ja wohl auch zeigt, daß sie gerne bei mir hätte sein wollen, ich das aber nicht geschafft habe bei ihr zu bleiben. Nun ist sie ja im Äußeren weg, wie Du weißt. Und sie wird wohl auch nie wieder kommen. Er sagt nur: wer weiß, das Leben geht oft komische Wege.
Th.: Ich wüßte einen komischen Weg. Schicke ihr diese Kassette. Das wäre eine Einladung.
Kl.: Er steht da und sagt nichts. Aber ich muß mich ja immer noch entscheiden. Ich habe ja offiziell noch keine Entschei-dung getroffen.
Th.: Das gibt aber echte Kettenreaktio-nen, wenn Du Dich anfängst zu entscheiden. (lacht)
Kl.: Ja, im Grunde ist es klar, wofür ich mich entscheide, ich werde auf keinen Fall ...
Th.: ... Du mußt es nur tun. Das ist immer der Punkt.
Kl.: Also ich werde mich natürlich für die weiße Flüssigkeit entscheiden. - Alle sind jetzt am Applaudieren und am rumtanzen, und Merlin hat jetzt so eine Schürze an, nach dem Motto, jetzt wird gefeiert, jetzt gibt es erstmal was zu essen. - Freudige, harmonische Musik wird eingespielt. - Ich habe gerade Merlin darauf aufmerksam gemacht, daß da immer noch das Kreuz da liegt und das habe ich dann angenommen. Im Grunde ein friedvolle Stimmung. Ich habe dieses Kreuz in der Hand, und die Jesufigur lächelt mich an und kommt in Bewegung und schaut zu Seite. Und da schauen wir uns gemeinsam den Sonnenuntergang an - so das Gefühl, wir sind Freunde, wir sind zusammen. Und diese kleine Schriftrolle, die da unten hängt, da kann ich nicht lesen, was da drauf steht.
Th.: Zeig das mal Jesu. Er soll es Dir vorlesen.
Kl.: Jesu, ich komme mit der Schriftrolle nicht klar, kannst Du mir da helfen und das vorlesen oder sichtbar machen? - Jetzt steht da drauf: Danke für Deine Entscheidung, durch Dich wächst Gott mit.
Th.: Toll, Verstehst Du’s?
Kl.: Nicht so ganz.
Th.: Frag mal Jesus.
Kl.: Jesus, erkläre mal. - Er sagt, jeder, der sich für Gott ertscheidet, trägt dazu bei, daß das Positive und Er auf der Welt verbreiten kann. - Ja, das ist gut.
Th.: Schau mal, ob es noch was zu tun gibt und was in der Kirche jetzt noch passiert.
Kl.: Ich gehe jetzt zum Ausgang zu, und die Leute links und rechts verbeugen sich alle.
Th.: Und die Beiden heiraten jetzt? Das stand ja an. Da vereinigt sich was in Dir, so was?
Kl.: Müßte ich mal gucken. - Ja, die werden zusammengeführt die Beiden.
Th.: Gut, mich würde die Arena, das Eingangsfeld nochmal interessieren, was tut sich da so?
Kl.: Ja, da ist eine eindeutige Hochzeit. Ich komme aus der Kirche raus. Die Sonne scheint. Und das Brautpaar wird feierlich begrüßt. Also eindeutig eine Vereinigung. Die Arena hat sich sehr verändert. Sehr hell, absolut voller Men-schen und die empfangen mich jetzt mit einem riesen Gejubel ...

- Applaudieren einer Menschenmenge wird eingespielt.